Die Kunst des Prompting: So schreibst du perfekte Anweisungen
Lerne die wichtigsten Techniken für effektive Prompts. Mit konkreten Beispielen und Vorlagen für verschiedene Anwendungsfälle.
Von Grundlagen bis zu fortgeschrittenen Techniken

Ein guter Prompt ist der Schlüssel zu hilfreichen KI-Antworten. Doch was macht einen Prompt wirklich effektiv? In diesem Artikel zeige ich dir die wichtigsten Techniken und gebe dir konkrete Vorlagen an die Hand.
Die Grundstruktur eines guten Prompts
Ein effektiver Prompt besteht aus mehreren Komponenten:
- Kontext: Erkläre die Situation oder den Hintergrund
- Aufgabe: Beschreibe klar, was die KI tun soll
- Format: Gib an, wie die Antwort strukturiert sein soll
- Beispiele: Zeige, was du erwartest (optional)
- Einschränkungen: Definiere Grenzen oder Regeln
Die wichtigsten Prompting-Techniken
1. Zero-Shot Prompting
Die einfachste Form: Du stellst eine direkte Frage oder Aufgabe ohne Beispiele.
Erkläre mir in einfachen Worten, wie eine Blockchain funktioniert.2. Few-Shot Prompting
Du gibst der KI einige Beispiele, damit sie das Muster versteht.
Übersetze die folgenden Sätze ins Englische und mache sie formeller:
Deutsch: "Hey, kannst du mir helfen?"
Englisch: "Would you be able to assist me, please?"
Deutsch: "Das ist echt cool!"
Englisch: "This is quite impressive."
Deutsch: "Ich hab keinen Bock mehr."
Englisch:3. Chain-of-Thought Prompting
Du bittest die KI, ihre Gedankengänge Schritt für Schritt zu erklären.
Löse folgende Aufgabe und erkläre dabei jeden Schritt deiner Überlegung:
Ein Zug fährt von Berlin nach München (600 km) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 km/h. Nach der Hälfte der Strecke macht er 30 Minuten Pause. Wie lange dauert die gesamte Reise?4. Rollenbasiertes Prompting
Du gibst der KI eine spezifische Rolle oder Expertise.
Du bist ein erfahrener Ernährungsberater. Ein Kunde möchte abnehmen, hat aber wenig Zeit zum Kochen und mag kein Gemüse. Erstelle einen realistischen 7-Tage-Ernährungsplan mit einfachen, schnellen Rezepten.Praktische Prompt-Vorlagen
Für Texterstellung:
Schreibe einen [Texttyp] über [Thema] für [Zielgruppe].
Stil: [formell/locker/humorvoll/sachlich]
Länge: [Wortanzahl oder Absätze]
Wichtige Punkte: [Liste der Kernaussagen]
Zu vermeiden: [Was nicht enthalten sein soll]Für Problemlösung:
Problem: [Beschreibe das Problem]
Kontext: [Relevante Hintergrundinformationen]
Bisherige Lösungsversuche: [Was wurde bereits probiert]
Einschränkungen: [Budget, Zeit, Ressourcen]
Bitte:
1. Analysiere das Problem
2. Liste mögliche Ursachen auf
3. Schlage 3-5 Lösungsansätze vor
4. Bewerte jeden Ansatz nach Aufwand und ErfolgsaussichtFür Zusammenfassungen:
Fasse folgenden Text zusammen:
[Text einfügen]
Format:
- Hauptaussage in 1-2 Sätzen
- 3-5 Kernpunkte als Aufzählung
- Wichtigste Schlussfolgerung
- Offene Fragen oder Kritikpunkte (falls vorhanden)Häufige Fehler vermeiden
- Zu vage Anweisungen: Sei spezifisch und konkret
- Fehlender Kontext: Gib genug Hintergrundinformationen
- Keine Formatvorgaben: Sag, wie die Antwort strukturiert sein soll
- Zu viele Aufgaben auf einmal: Teile komplexe Anfragen auf
- Keine Qualitätskriterien: Definiere, was eine gute Antwort ausmacht
Fortgeschrittene Tipps
- Iteratives Verfeinern: Verbessere deinen Prompt basierend auf den Antworten
- Negative Prompts: Sage explizit, was du NICHT willst
- Temperatur anpassen: Bei manchen Tools kannst du die Kreativität steuern
- Prompt-Ketten: Nutze die Antwort eines Prompts als Input für den nächsten
- A/B-Testing: Probiere verschiedene Formulierungen für dasselbe Ziel
Ein guter Prompt ist wie eine gute Arbeitsanweisung: Je klarer und strukturierter, desto besser das Ergebnis. Nimm dir Zeit für die Formulierung – es zahlt sich aus!
Deine nächsten Schritte
Jetzt bist du dran! Nimm dir eine konkrete Aufgabe vor und experimentiere mit verschiedenen Prompt-Techniken. Beginne mit einfachen Zero-Shot-Prompts und arbeite dich zu komplexeren Techniken vor.
Dokumentiere, welche Formulierungen gut funktionieren – so baust du dir nach und nach deine eigene Prompt-Bibliothek auf.